Quereinstieg in die Welt des Alterns – Gerontologie studieren!

Das Kontaktstudium Angewandte Gerontologie (KONTAGE) ist, wie wir berichteten, im November 2014 zehn Jahre alt geworden und bekommt zum Jubiläum Zuwachs. Über diese neue Angebot könne Sie sich persönlich am 11. Mai 2015 in Heidelberg informieren.

„Prof. Dr. Astrid Hedtke-Becker, Wissenschaftliche Leiterin KONTAGE, und ich haben vor zehn Jahren etwas begründet, was heute bundesweit bekannt ist und für Qualität steht, also für gerontologisches Wissen auf der Höhe der Zeit. Viele der ehemaligen Teilnehmenden sind bis heute miteinander vernetzt, tauschen sich aus und machen gemeinsame Veranstaltungen.“ schildert Martin Link, Geschäftsführer der Paritätischen Akademie Süd.

Die Paritätische Akademie Süd versteht es als ihre Aufgabe, den süddeutschen Raum mit aktueller und richtungsweisender Weiterbildung zu versehen und Lücken im Bildungsangebot zu schließen. Deswegen bietet sie in Kooperation mit der Hochschule Mannheim das KONTAGE an, das im November 2014 bereits sein zehnjähriges Jubiläum feierte. In dieser dreisemestrigen Weiterbildung auf Hochschulniveau mit dem Abschluss „Gerontologe/in (FH)“ können sich Menschen, die bereits in der Altenhilfe tätig sind, ein breitgefächertes und tiefgehendes Wissen über die verschiedenen Aspekte des Alterns aneignen. Sie lernen, sich fächer- und berufsübergreifend mit Fragen des Alters und des Alterns auseinanderzusetzen und diese sachgerecht und sozial verantwortlich zu beantworten.

Das zehnjährige Jubiläum wurde ausgiebig mit einem Festtag gefeiert. Neben Musik und Imbiss gab es unter anderem einen Rückblick auf die zehn Jahre KONTAGE, eine Ehrung der Dozenten und Dozentinnen und verschiedene Workshops, an denen die Besucher des Festes teilnehmen und einen Einblick in das Thema Gerontologie und das Kontaktstudium bekommen konnten. Der Tag endete mit einer Fragerunde, bei der ehemalige Absolventen/-innen, Teilnehmer/-innen und Dozenten/-innen den zukünftigen Teilnehmer/-innen Rede und Antwort standen.

In einer zunehmend alternden Gesellschaft werden Menschen mit einer fundierten Ausbildung nicht nur im Bereich der Altenpflege, sondern auch in anderen Bereichen der Altenhilfe dringend benötigt. Gerontologen werden mit zunehmendem Bedarf auch in der Stadtplanung, in Unternehmen und in der Dienstleistungsbranche gebraucht. „Wer die demografische Entwicklung ernst nehmen will - und das sollten wir alle tun“ , so Hedtke-Becker, „benötigt in jedem Feld Fachkräfte mit gerontologischer Expertise, die die Bedürfnisse und Bedarfe einer alternden Gesellschaft einbringen können, ohne nur im Defizitdenken verhaftet zu sein, sondern auch die Potentiale und Ressourcen zu erkennen und in Beziehung zu setzen.“

Frau Prof. Dr. Hedtke-Becker fasst zusammen, dass in einer Nachbefragung von Absolvent/-innen alle ihre weiteren Aussichten positiv eingeschätzt hätten und angaben, dass sich ihre Kompetenz und ihr Erkenntnisgewinn positiv auf ihre weitere Laufbahn ausgewirkt hätten. Einzelne Beispiele seien ihr darüber hinaus näher bekannt: „Eine Freiberuflerin hat durch ihr neues gerontologisches Profil neue Kunden und Einsatzfelder gewonnen, ein leitender Arzt, der unser Studium absolviert hat, wurde danach Lehrbeauftragter an einer Hochschule, die Leiterin einer kleinen Einrichtung für Senioren wurde in ihrem Unternehmen in die Geschäftsführung auf Bundesebene berufen, eine Sozialpädagogin aus dem Bildungsbereich bereitete ihren Umstieg in die Altenhilfe vor und ist nun selbständige Anbieterin von Bildungsangeboten für Senioren und Fachkräfte in der Altenhilfe.“

Auf Grund des Erfolges des KONTAGE gibt es im Sommer 2015 Nachwuchs. Um den Zugang zu einem gerontologischen Studium auch Menschen möglich zu machen, die bisher nicht in der Altenhilfe arbeiten, bieten die Hochschule Mannheim und die Paritätische Akademie Süd ab kommendem Sommer das zweisemestrige Kontaktstudium Anwendungsorientierte Gerontologie (KONTAWE) an. Es handelt sich um ein Kontaktstudium, das sich an Umsteiger/-innen und Quereinsteiger/-innen richtet, die bereits eine akademische Vorbildung haben und in den gerontologischen Bereich wechseln möchten. Sie können bereits im sozialen Bereich tätig sein, wie z.B. in der Jugend- oder Behindertenhilfe oder auch aus gänzlich anderen Berufsfeldern stammen.

Die Studierenden absolvieren die zwei Semester gemeinsam mit den Teilnehmenden des KONTAGE. „Die Idee sei, mit dieser Weiterbildung einen Einstieg in die Gerontologie zu erhalten und von dem Erfahrungswissen der in der Altenhilfe erfahrenen Teilnehmenden zu profitieren“, hebt Martin Link die Besonderheit des KONTAWE hervor.

Ein berufsbegleitendes Studium ist eine Herausforderung für die Teilnehmenden, das ist klar. Jedoch überwiegt bei den Absolvent/-innen des KONTAGE die Meinung, dass sich die Teilnahme gelohnt habe. So zeigen z.B. die Evaluationsergebnisse des zweiten Jahrgangs, dass die Mehrheit den Besuch des Kontaktstudiums für sehr empfehlenswert hält und der Rest für empfehlenswert.

Teilnehmerin Adelheid von Spee, M.A., Journalistin und Dozentin, beschreibt, dass sich ihr durch das Studium viele Anregungen und berufliche Perspektiven ergeben hätten. Der Wissens- und Informationsaustausch mit den verschiedensten Experten der Gerontologie habe den Facettenreichtum des Faches gezeigt. „Mir scheint, dass nahezu jede Fachdisziplin Anknüpfungspunkte in der Gerontologie finden kann.“

Und Absolventin Petra Imhof-Jung, Altenpflegerin/PDL, Gestaltberaterin, Qualitätsbeauftragte, Krankenpflegestation-Aarbergen/Hohenstein schließt mit den Worten: „Obwohl ich mich über den Abschluss freue, überwiegt das Bedauern, jetzt auf den regelmäßigen hochkarätigen Input und den Austausch mit den Kollegen/-innen verzichten zu müssen, in der bisherigen Form zumindest.“

Dieser Artikel erscheint in gekürtzter Fassung in PariInform Nr. 1, März 2015, dem Verbandsmagazin des Paritätischen in Baden-Württemberg

Angewandte Gerontologie - Eine interdisziplinäre wissenschaftliche Hochschulweiterbildung auf Master-Niveau – Kontaktstudium

Für berufserfahrene Multiplikatoren und Mitarbeiter/-innen mit Schlüsselfunktionen, Lehr-, Beratungs- oder Leitungsaufgaben aus allen Fachdisziplinen, die mit alten Menschen zu tun haben.

  • Anmeldeschluss: 20.08.2015
  • Start: 08.10.2015, Heidelberg
  • Kooperationspartner: Hochschule Mannheim

Kontakt und Beratung: Monika Lange-Tetzlaff, 0711 2155-188, lange-tetzlaff@akademiesued.org

Anwendungsorientierte Gerontologie - Kontaktstudium

Studieren mit erfahrenen Teilnehmern/-innen aus dem Bereich der Altenhilfe für Quereinsteigern/-innen mit akademischer Vorbildung

  • Infoveranstaltung am 11.05.2015, 16 – 19 Uhr, Forum am Park Heidelberg
  • Anmeldeschluss: 20.05.2015
  • Start: 18.06.2015
  • Ort: Heidelberg
  • Kooperationspartner: Hochschule Mannheim
  • Gefördert mit den Mitteln der Glücksspirale

Kontakt und Beratung: Lena Boelke, 0711 2155-188, boelke@akademiesued.org

 

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