Motivation und Wertschätzung - Schlüsselelemente erfolgreicher Personalführung

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die bedeutendste Ressource von Unternehmen und Organisationen. Personalführung hat daher eine

zentrale Bedeutung. Melanie Bahnmüller, Personalreferentin bei Pasodi „Paritätische Sozialdienste Stuttgart“, und Michael Hamm, Stellvertretender

Landesgeschäftsführer des Paritätischen Landesverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland und im Vorstand der Unternehmensbeteiligungsstiftung

„Stiftung Parität“ in Saarbrücken, sprechen darüber, wie sie sich den damit verbundenen Aufgaben in ihren Organisationen stellen.

Zwei Kernfragen der Personalführung sind:

  • Was motiviert Mitarbeiter, einer Organisation beizutreten und dort zu bleiben?
  • Was motiviert, zur Umsetzung der Ziele der Organisation beizutragen?

Nicht leicht zu beantworten, denn das Verhalten der Vorgesetzten hat nachweislich Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und hohe Fehlzeiten sind auf Unzufriedenheit mit dem
Führungsstil zurückzuführen.

„Ein Patentrezept für Personalführung gibt es nicht“, sagt Michael Hamm. „Stattdessen ist es wichtig, das Wissen und das Engagement der einzelnen Mitarbeiter zu nutzen und hierfür förderliche Rahmenbedingungen
zu schaffen. Letztendlich läuft es ganz wesentlich auf drei Faktoren hinaus:
Wertschätzung, Vertrauen und Verlässlichkeit und vernünftige Entscheidungsstrukturen.“

Transparenz im Miteinander

Melanie Bahnmüllers Arbeitsfeld wird besonders vom Fachkräftemangel und damit einher gehend von der Gewinnung, Motivation und Bindung der Kolleginnen und Kollegen bestimmt. Ideale Bewerberinnen und Bewerber gibt es derzeit, wie sie feststellt, in den Bereichen Altenpflege und Kita nicht.
Die Personalnot führt zu der „unkomfortablen Situation“, dass sie entweder die Bestandsmitarbeitenden um zusätzliche Dienste bitten oder Bewerber einstellen muss, die die geforderte Qualifikation nicht mitbringen.
Dies ist mitunter mit Konflikten verbunden. Bahnmüller begegnet ihnen mit wertschätzender Kommunikation und setzt auch auf die eigene Vorbildfunktion: „Meine positive Haltung in Bezug auf meine Arbeit
und ein transparentes Miteinander sind die Säulen, die zum einen von mir beeinflussbar sind und zum anderen durch eigene Identifikation
und Motivation herbeigeführt werden können.“

Bei Pasodi werden außerdem regelmäßig Besprechungen und Mitarbeiterentwicklungsgespräche geführt, „um routinierte Handlungsabläufe zu hinterfragen und auch, um Schlüsselpersonen zu identifizieren, zu fördern und weiter zu entwickeln. Gruppen- und Einzelzielvereinbarungen dienen hierbei als ein Instrument, Anreize zu schaffen, sich über die aktuellen Aufgaben hinaus kreativ mit dem Unternehmen und eventuell auch mit Kollegen aus anderen Abteilungen zusammen zu tun.“

Bahnmüller erklärt, dass die Mitarbeiterentwicklungsgespräche
zuerst zu einer großen Verunsicherung geführt haben, weil gerade im Bereich Altenhilfe solche Gespräche oftmals nur geführt werden, wenn
etwas nicht in Ordnung ist. Für sie ist deshalb eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre entscheidend. Krankheitsbedingten Ausfällen oder Kündigungen versucht sie mit Transparenz und Offenheit auf den
Grund zu gehen. Konkret heißt das: „Durchführen von Krankenrückkehrgesprächen, engmaschiges betriebliches Eingliederungsmanagement und auch das Abfragen von Austrittsgründen.“ Insgesamt aber versteht Bahnmüller Führen als kollektive Leistung:
„Wenn die Bereitschaft vorhanden ist, aus Fehlern gemeinsam zu lernen, ist es auch mir als Führungskraft möglich, bei mir zu bleiben. Getreu der goldenen Regel: Behandle andere so, wie du selbst behandelt werden willst.“

Respekt, Verlässlichkeit und Fairness

Auch Michael Hamm betont die Wichtigkeit einer grundlegenden Wertorientierung: „In einer idealen Welt mit unbegrenzten Mitteln“,
sagt er, „würden mir viele sinnvolle Maßnahmen einfallen wie die Optimierung
der technischen Infrastruktur, die Umsetzung neuer Arbeitszeitmodelle oder Fortbildungsmaßnahmen“. Er warnt aber davor zu glauben, dass ein Mehr an monetären Mitteln sich automatisch positiv auf die Personalführung
auswirken würde. Und gibt zu bedenken: „Auch wenn dadurch manche
Rahmenbedingungen verbessert werden können - essentielle Bestandteile von Führung wie gegenseitiger Respekt, Verlässlichkeit und Fairness im Umgang miteinander können dadurch keinesfalls ersetzt werden.“

Führungskompetenzen kommen nicht automatisch mit der Beförderung. Aber Führen kann man lernen. Durch Fort- und Weiterbildung unterstützt ein gesundes Unternehmen seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, sich die notwendigen Schlüsselkompetenzen für den Rollenwechsel anzueignen
und regt langjährige Führungskräfte mit fundiertem Know-how und Methodenwissen dazu an, ihre Erfahrungen zu reflektieren und neue Vorgehensweisen zu definieren.

Dieser Artikel erschien in der Beilage "Bildung nach Maß" im Verbandsmagazin Der Paritätische, Nr. 2, März 2014

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