Arbeiten und gleichzeitig Studieren?

Berufsbegleitende Akademische Weiterbildung macht es möglich.

 

Auch wenn es keine verlässlichen Zahlen gibt, wie viele Personen in Deutschland insgesamt nebenberuflich studieren, weiß man, dass die Nachfrage nach nebenberuflichen Weiterbildungs- und Studienangeboten in den letzten Jahren mehr und mehr gestiegen ist. Besonders stark stieg die Zahl der Studierenden an, die sich für eine akademische Weiterbildung entschieden haben.

„Ich persönlich sehe in berufsbegleitenden Weiterbildungen und Studiengängen die Weiterbildungsform der Zukunft. Durch die ständige Professionalisierung und Weiterentwicklung des Sozialen Sektors sind Zusatzqualifikationen elementar um den Anforderungen gerecht zu werden“, sagt Heiko Blocher, Leiter der Akademischen Weiterbildung bei der Paritätischen Akademie Süd (PAS) in Elternzeit, der selbst den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Sozialwirtschaft“ absolviert hat.

Wer also am Ball bleiben oder beruflich weiterkommen will, wird sich über kurz oder lang mit dem Thema der beruflichen Weiterbildung befassen. Und wer schon fest im Berufsleben steht und vielleicht auch eine Familie zu versorgen hat, für den birgt ein berufsbegleitendes Studium viele Vorteile. Die finanzielle Unabhängigkeit und der bisherige Lebensstandard bleiben erhalten, da man weiterhin sein Gehalt bezieht. Eine direkte Verknüpfung von wissenschaftlicher Theorie und unternehmerischer Praxis ist möglich, da das Gelernte sofort in der Praxis angewandt werden kann. Zum Teil übernehmen Arbeitgeber die Studiengebühren, um sich gute Mitarbeitende zu sichern. Ansonsten kann die berufliche Weiterbildung steuerlich geltend gemacht werden.

Der neue Typ von Studierendem verlangt auch nach neuen Lehrmethoden jenseits des bekannten Frontalunterrichts. In den Studienkonzepten werden herkömmliche und innovative Elemente akademischer Lehre verbunden: Selbststudium (mit Studienliteratur), Präsenzstudium und die medienbasierte Lehre und Kommunikation. Die zeitlich komprimierten Präsenzeinheiten sind auf die besonderen Bedürfnisse Berufstätiger zugeschnitten und simultane Kommunikationsmöglichkeiten über das Internet sind systematisch in die Lernumgebung des Studienkonzepts integriert.

Die Vorteile gegenüber eines Fernstudiums sind, dass man sich während der Präsenzzeiten trifft, so dass man aus seiner bekannten Umgebung rauskommt, Teile der Lehrinhalte über Vorlesungen oder dialogische Seminare vermittelt werden, vor Ort Rückfragen an die Dozenten gestellt werden können, während dessen ein fachlicher Austausch mit Gleichgesinnten unterschiedlichen Alters und verschiedener Organisationen möglich ist und ein wertvolles Netzwerk aufgebaut werden kann.

Ein berufsbegleitendes Studium bedeutet aber auch Doppelbelastung und wenig Freizeit. Wenn die Möglichkeit besteht, empfiehlt es sich die Arbeitszeit zu reduzieren. Doch mit Disziplin und Zeitmanagement ist ein berufsbegleitendes Studium auch bei Vollzeitbeschäftigung zu meistern.

Ziel der Akademischen Weiterbildungen, die die PAS in Kooperation mit Hochschulen anbieten, ist es den Bedarf an akademisch ausgebildeten Fach- und Führungskräften in der sozialen Arbeit zu decken. Mit der Kooperation gelingt der Theorie-Praxis-Transfer, wie ihn weder die Hochschule noch die PAS allein herstellen könnte. Die gemeinsam entwickelten Studienkonzepte und Strukturen sind speziell auf die Belange von voll berufstätigen Studierenden ausgerichtet. Dazu gehören eine stetige Evaluierung der Veranstaltungen, die gegebenenfalls überarbeitet und verbessert werden, eine professionelle, aufmerksame Begleitung und die Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie, Studium und Beruf. Beatrice Schüll, Geschäftsführerin der PAS ergänzt: „Wir stehen als Ansprechpartner zur Verfügung und unterstützen die Studierenden bei beruflichen, organisatorischen oder auch persönlichen Belangen. Diese intensive Betreuung wird sehr geschätzt und von Studierenden ebenso als wertvoll und unterstützend bewertet wie die Möglichkeit der gestaffelten Ratenzahlungen der Studienbeiträge und einer individuellen Finanzierung.“

Warum studiert man (noch einmal), wenn man bereits mitten im Arbeitsleben steht? Was ist die Motivation für ein solches Studium „Zum einen wegen der direkten Anbindung an die Praxis, der Übertragung von Studienergebnissen und um sich finanziell besser abzusichern“ erklärt Jadine Weik, Studentin des III. Durchgangs des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Sozialwirtschaft. „Der Zugang zum höheren Dienst war mich ausschlaggebend und der Aspekt, Sozialarbeit unter einem wirtschaftlichen Aspekt zu sehen und beides miteinander zu verbinden.“

Eine Studie der Hochschule Fresenius, Köln, belegt neben der positiven Bewertung der Praxiserfahrung, dass Absolventen eines berufsbegleitenden Studiums wichtige Soft Skills zugeschrieben werden: Hohe Leistungsbereitschaft, eigenverantwortliches und selbstständiges Arbeiten, unternehmerisches Denken und Handeln, Zeitmanagement sowie Disziplin und Flexibilität. Hält man das anspruchsvolle Programm durch, führt das nicht selten zu einem Karrieresprung, denn die Kombination aus Berufsausübung und gleichzeitigem Studium neben dem Beruf wirken sich sehr positiv im Lebenslauf aus und gelten als Nachweis für Belastbarkeit und Engagement.

Die Paritätische Akademie Süd bietet in Kooperation mit den Hochschulen Esslingen, Neu-Ulm und Mannheim und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe berufsbegleitende Akademische Weiterbildungen unterschiedlicher Formate an: Master- und Bachelorstudiengänge sowie Kontakt- und Zertifikatsstudiengänge, d.h. je nach Akademischer Weiterbildung schließt man die Weiterbildung mit einem Zertifikat ab oder erlangt einen akademischen Grad wie den Bachelor of Arts – auch ohne Hochschulreife.

Der Artikel erschien im Bildungsflyer, der dem Magazin des Paritäitschen Gesamtverbandes Nr. 6, Dezember 2014 erschien.

Berufsbegleitende Akademische Weiterbildungen, die im Sommersemster 2015 starten

Master of Arts Sozialwirtschaft
mit laufbahnrechtlichem Zugang für den höheren Dienst und die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Weiterqualifikation (Promotion)

Für Fach- und Führungskräfte aus dem Bereich der Sozialwirtschaft mit erstem berufsqualifizierenden Hochschulabschluss in einem überwiegend sozialwissenschaftlich orientierten Studiengang sowie eine mindestens einjährige, einschlägige praktische Berufstätigkeit.

Anmeldeschluss: 15.03.2015, Start: 24.04.2015, Stuttgart, Kooperationspartner: Hochschule Esslingen

Infoveranstaltung: 21.01.2015 um 17:30 Uhr, Hochschule Esslingen, Großer Konferenzraum (Empore), Flandernstr. 101, 73732 Esslingen


Zertifikatsstudium: Anwendungsorientierte Gerontologie
Studieren mit erfahrenen Teilnehmern/-innen aus dem Bereich der Altenhilfe für Quereinsteigern/-innen mit akademischer Vorbildung. </p>

Anmeldeschluss: 13.02.2015, Start: 14.03.2015, Heidelberg, Kooperationspartner: Hochschule Mannheim - gefördert mit den Mitteln der Glücksspirale.

Systemische Beratung zertifiziert durch die DGSSA
Zielgruppe: Fachkräfte der sozialen Arbeit, Pflege Erziehung und Bildung
Anmeldeschluss: 31.03.2015, Start:17.04.2015
Beratung und Termin bei der Studiengangsleiterin Petra Baumgärtner möglich.

Flyer Akademische Weiterbildung

Gerne schicken wir Ihnen unseren Flyer zur Akademischen Weiterbildung. Emailen Sie uns ihre Adresse an: info@akademiesued.org

Kontakt und Beratung

Jule Feldhaus, Akademische Weiterbildung, 0711-2155-184, feldhaus@akademiesued.org

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